Lancaster landete laut auf der anderen Seite der Mauer.
Gerade eben noch auf den Schultern von Jägern um die Lage auszukundschaften und jetzt mitten im Gefecht.
Der Anführer der Gruppe nahm sein Gewehr direkt in beide Hände und legte es ruckartig an.
Es war eine überschaubare, aber gefährliche Anzahl an Zombies. Zehn mal so viele wie sie, hungrig und wütend.
Er war zusammen mit Frank über die Mauer geklettert, Jäger hatte sie dabei unterstützt. Beiden war klar, dass er nun den Weg um die Mauer herum nehmen müsste.
Der Geschichtenerzähler überblickte die Meute und zielte mit seinem Gewehr blindwegs hinein.
Einatmen. Ausatmen.
Der erste Schuss seines Gewehrs löste sich laut knallend und schlug in die Menge ein.
Auch wenn es nur Zombies waren, er konnte irgendwie... Unruhe innerhalb der Traube sehen. Einige der Untoten lösten sich aus der Gruppe und wankten geifernd auf Frank und Lancaster zu.
Das würde verdammt eklig und verdammt haarig werden.
Ein Schuss folgte dem nächsten. Mit stoischer Ruhe fällte der geübte Schütze einen wandelnden Toten nach dem anderen. Immer wieder wechselte er die Position und zwang den gedankenlosen Feind dazu seine Laufrichtung zu ändern.
Damit gab er auch Frank genug Gelegenheit sich zu repositionieren.
So konnten Sie einen nach dem anderen ausmerzen.
Immerhin, Lancaster hatte dabei weder Mühe, noch Not. Er hoffte nur, dass es den anderen auch so erging. Von Jäger hatte er noch keine Spur gesehen und Frank war aus seinen Augenwinkeln verschwunden...
Danke Jäger, ich bringe dir ein paar neue Schuhe von nem Zombie mit.
"Du kleine Klugscheißer."
Damit hievte Jäger Frank auf die Mauer und kurz darauf hörten sie, wie er auf der anderen Seite aufkam. Als nächstes stellte Lancaster einen Fuß auf Jägers Knie, dann auf seine Schulter und als er sich wieder aufrichtete, sprang der Anführer ebenfalls über die Mauer. Ein dumpfes Geräusch signalisierte, dass er auf der anderen Seite sicher angekommen war.
Jetzt nahm Jäger selbst die Beine in die Hand und stürmte laut schnaufend los. Die Schuhe hinderten ihn beim Laufen und er fluchte leise in sich hinein. Seine Sinne liefen aber auf Hochtouren, als er zu dem eingestürzten Eingang rannte. Hier ist ein kühler Kopf gefordert, zwang er sich zur Ruhe, drauflos zu stürmen ist und bleibt die denkbar schlechteste Strategie. Auf der anderen Seite waren bereits Schüsse zu hören. Die anderen Zwei haben also die Party ohne ihn begonnen, aber so wars ihm ganz recht. Wenn sie die Aufmerksamkeit der Untoten auf sich lenken, braucht Jäger nur die Reihen abzuschreiten und hinterrücks seinen verlässlichen, spitzen Pfahl in ihre Gehirne zu jagen.
Er erkletterte den Geröllhaufen, der den Eingang versperrte. Es war sehr rutschig und instabil, Steine sprangen heraus und rollten auf den Boden als er seine Füße vorsichtig drauf setzte und sich nach oben arbeitete. Irgendwo gab eine hölzerne Platte nach, rutschte mit Jägers Fuß nach unten und er purzelte auf den Boden. Glücklicherweise konnte sein Gesicht den Aufprall abfedern. Auf russisch fluchend kam Jäger auf die Beine, mit den Ärmeln wischte er sich den Dreck von der Stirn. Hier blieb er kurz stehen um die Situation einzuschätzen. Bisher ist kein Untoter auf ihn aufmerksam geworden, wenn das nur so bleiben würde. Einige Wenige waren immer noch damit beschäftigt ihre verwesten Körper gegen die Wand des Hotels zu pressen und mit ihren ruinierten Armen dagegen zu hämmern. Die großen Eingansgtüren erzitterten unheilvoll in ihren Angeln, bald würden sie dem beständigen Druck nicht mehr stand halten können. Jägers Blick fiel auf ein großes Fenster, das an einigen Stellen von außen mit Holzbalken zugenagelt wurde. Auf ihnen trampelten nun Zombies herum, während sie das an einigen Stellen bereits gesprungene Glas träge bearbeiteten. Im Raum dahinter bewegten sich Schatten, die Jäger nicht genau ausmachen konnte.
Ein Schuss lenkte seine Aufmerksamkeit nach rechts. Frank schoss gewohnt zielsicher, der Zombiehaufen, der ihm entgegen wankte drohte aber durch die schiere Menge die Überhand zu gewinnen. Ein weiterer Schuss, dieses Mal aus einem Gewehr. Jäger suchte den Ort nach Lancester ab, konnte ihn aber nicht sehen. Er muss wohl um die Ecke gelaufen sein und den Blickkontakt mit den Anderen verloren haben. Alles der Reihe nach, dachte Jäger und arbeitete seine Optionen durch.
Die Kletteraxt in seiner Hand blitzte auf, als er das spitze Ende in dem verwesten Kopf versenkte. Der Untote taumelte noch einige Schritte vorwärts und fiel schließlich um wie ein gefällter Baum. Eine Meute von etwa fünfzehn Arschgesichtern trennte Frank, der weiterhin gezielte Kopfschüsse verteilte, und Jäger, dessen Waffe immer wieder über den Köpfen der Untoten auftauchte um blitzschnell auf sie niederzusausen. Die Trägheit der ganzen Situation hatte etwas Zen-artiges an sich, wie eine Meditation fernab jeglicher Lebensgefahren. Als würde man den Rasen mähen und sich aus dieser langweiligen Routine gedanklich ausklinken um an wichtigere Sachen zu denken.
Frank nahm den Nächsten ins Fadenkreuz und mit einem gurgelnden Laut verabschiedete sich der und steig auf in den Zombiehimmel. Ihre Rücken zu Jäger gekehrt, folgten ihm nach und nach der ganze Rest. Die Beiden blieben in einiger Entfernung von einander stehen, um kurz zu verschnaufen.
"Alles gut, Kollege?", rief Jäger seinem Mitstreiter zu. Ohne eine Antwort abzuwarten, grinste er ihn an, streckte ihm einen kollegialen Mittelfinger entgegen und rannte los in die andere Richtung.
Bei den Untoten an der Hotelmauer angelangt, nahm Jäger wieder seine Routine auf. Möglicherweise waren diese Examplare auf eine gewisse Weise taub. Den Schüssen haben sie anders als die meisten ihrer Kollegen keine Aufmerksamkeit geschenkt. Regungslos sanken sie an der Wand entlang zu Boden. Jäger schritt von einem zum anderen und hinterließ nur in sich zusammengesunkene Haufen verfaulten Fleisches. Dann passierte es. Die Schuhsohle bleib an irgendwas auf dem Boden hängen. Jäger fühlte nur den Widerstand, als er sein Bein nachziehen wollte. Zum dritten Mal an diesem Tag musste er machtlos zusehen, wie die Welt zur Seite kippte und durch den harten Aufprall Sternchen vor seinen Augen explodierten.
Mit leeren Augen hatte Haile zugesehen, wie Frank den leblosen Körper des Kindes von ihrer Fahne geholt hatte. Gut, dass niemand sonst wusste, was diese Farben bedeuteten...Jackal hatte ihr einen kleinen Seitenblick zugeworfen, aber er sagte nichts. Er sagte nicht, dass Robert im Namen ihrer Familie gestorben war. Halt. Umgebracht wurde. Als das kleine Kind dort lag, von Howard untersucht wurde und schließlich begraben von seinem Adoptivvater, der danach wie ein aufgeschrecktes Huhn durch das Lager lief und in blindem Aktionismus verfiel, schaute Haile nicht ein einziges Mal weg. Ihr Blick war auf den Säugling gerichtet. Fixiert.
"Hey, willst du zur Halle mitkommen? Hab gehört da muss man reinklettern."
Evi schreckte Haile auf. Seit sie ihre Hand in Shengs Hope gehalten hatte, fühlte Haile sich miserabel. Der Blick, das Lächeln von Evi - es war, als würde sie aktiv versuchen, eine Verbindung zu dem Mädchen aufzubauen. Und das ging, erfahrungsgemäß, nicht gut aus.
"..."
"Hey, komm, was soll schon passieren?"
Haile warf dem Trio aus Frank, Lancaster und Jäger, der immernoch leise über seinen Schuh fluchte, einen vielsagenden Blick zu.
"Ja, okay, vielleicht KANN was passieren, aber hey, ich will diese Wagen selber sehen!"
"..."
"...und, ähm, vielleicht auch schauen, ob wir etwas finden, was uns weiterhelfen kann."
"..."
Haile erhob sich vom dreckigen Boden. Evi hielt ihr ihre Hand hin und lächelte breit. Irgendwie muss man diese Menschen bewundern.
[Haile erklärt sich bereit für Epsilon. Sie geht gemeinsam mit Evi.
Howard hielt in der Hand was er gefunden hatte. Innerhalb des Ledesacks befanden sich eine Menge kleiner Papierschnipsel. Wenn er nicht schon von den vorherigen beiden Nachrichten der Kultisten erfahren hatte, würde er wohl meinen es sei nur ein Haufen Müll. Eine Nachricht, die ihnen wohl zeigen sollte, wie wenig die Kultisten von ihnen hielten. Aber nein, es war wohl wieder ein Rätsel. Irgendwie formten alle dieser myriaden Teile ein Ganzes. Und darauf befand sich dann wieder ein mysteriöse Botschaft.
"Will sich das hier jemand ansehen?", fragte er in die Gruppe und hielt den Ledersack hinauf. "Ich versteh von sowas nichts, und die Geduld und das Fingerspitzengefühl heb ich mir lieber für einen Patienten auf. Ob es die Mühe wert ist, Stunden damit zu verbringen müsst ihr wohl wissen."
Er war bereit den Sack an den erstbesten zu geben, der danach fragen würde. Der Gedanke, dass dafür ein Kind hergerichtet wurde, war wohl auch der Grund dafür, dass er das Ding lieber aus der Hand gab.
Haile und Evi hatten genau den Pfad eingeschlagen, der ihnen von den Frank, Howard und Jegor genannt worden war und so kamen sie schnell und ohne Probleme an der großen Garage an.
Die Drei, die vor ihnen da waren, hatten die kleine Metalltür, eine Feuertür, die vorher von innen verriegelt worden war, geöffnet, so dass sie problemlos in die große Halle gehen konnten und nun auch die drei prächtigen Mari-Gras-Wagen sehen konnten, die dort standen, sehr staubig, doch noch immer in ihrer ganzen Pracht, ein Anblick, mit dem nach zwanzig Jahren wahrscheinlich niemand mehr gerechnet hätte und Haile und Vincent als zwei Kinder der neuen Welt so oder so nicht.
Der Tiger, der Drache und natürlich das Float des Dia los muertos, dessen zwei thronende Skelette aus Pappe in der Halle einen gruseligen Schatten erzeugten.
Die Halle selbst war noch unterteilt in mehrere Räume, teilweise nur durch Folie, einige durch eine dünne Bretterwand und für die Beiden eine wahre Fundgrube.
Hier lag allerlei Werkzeug herum, zudem Materialien zum bauen und verbessern ihres Wagens.
Probe Evi: Packesel: Bestanden!
Das Werkzeug ist geeignet, den Trait Handwerker zu generieren, ober einen vorhandenen Trait um 20% zu verbessern.
Was sie außerdem fanden und in ihnen eine aberwitzige Idee reifen ließ, waren hellweiße Stofftücher, einen Haufen Farben und stabil aussehende Balsahölzer, im Grunde perfekte „Zutaten“, um sich aus diesen Ressourcen Flaggen oder Fahnen zu bauen, die sich auf das Gefährt würden stecken lassen um der Welt eine Botschaft ins Gesicht zu schreien.
Zitat
Optionale Hilfsmittel:
Objekt
erforderlicher Trait bei Aufgabe
Effekt
Selbstgebaute Flaggen
Verführer
+5% bei allen Teilnehmern, die sich mit der Flagge identifizieren können
...
Dies war ein erster Fund, doch war ihnen klar, dass sich unter ihnen noch etwas befinden musste.
Sie standen vor einer Tür eines Raumes, der ganz im Nordwesten der Halle angesiedelt war und laut Schild in den großen Lagerbereich im Keller führen sollte. Davor war ein schwerer Balken angebracht, der den Raum schützen sollte. Nicht gegen Einbrecher, sondern definitiv dagegen, dass Etwas von unten herauf kam. Und wenn die beiden Frauen sich anstrengten, die Ohren auf das Plastik pressten, dann konnten sie auch leises, gieriges Stöhnen im Raum dahinter hören. Nicht viele Stimmen, eher wenige, doch trotzdem eine Gefahr.
Probe Haile : Survival: Bestanden!
Es war den scharfen Sinnen der Kultistin zu verdanken, dass sie das Schaben und Geifern der Feinde dahinter gehört hatten, sonst wären sie vielleicht unversehens in eine Falle getappt. Das Öffnen des Raumes macht eine normale Kampfprobe und einen gut beschriebenen Kampf erforderlich. Als Hilfsmittel gelten alle Kampftalente und natürlich alle, die für Aufgabe Epsilon galten.
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Jegor lag am Boden und sah eines der letzten untoten Gesichter, welches sich ihm zuwandte und ihm schrecklich verfaulten Atem ins Gesicht blies, als der Zombie ihm ins Gesicht beißen wollte. Doch just in dieser Sekunde, als die Zähne zuschnappen wollten und Jegor in einer Sekunde des Adrenalinrausches seine Optionen durchging, wurde der untote Leib weggezogen, der Kopf zu Boden gedrückt und von einem schweren Stiefel wütend zertreten, so dass gräuliche, verrottete Hirnmasse sich verteilte und wie beim Platzen einer überreifen Melone auch auf die Kleidung von Jegor ausgeschüttet wurde, der dadurch als grausige Ironie des Schicksals nun neben seinen Schuhen auch seine Jacke vergessen konnte.
Er sah blinzelnd auf und erkannte eine junge Frau in kugelsicherer Weste, die ihm die Hand reichte und ihm auf die Beine half…
In diesem Moment und mit ihrem Eintreffen war der Kampf entschieden gewesen!
Die untoten Feinde waren am Boden geschlagen, die Köpfe zertreten und die Bewohner in Sicherheit.
Frank und Lancaster konnten Bewegung hinter den Fenstern ausmachen, als plötzlich die Tür schwungvoll aufgerissen wurde und ein älterer Mann mit breitem Grinsen auf sie zugestapft kam.
„Meine Güte, was ein Heldenmut! Sie haben uns das Leben gerettet, will ich meinen! Ich stehe ganz in ihrer Schuld!“ , er grinste dabei so fröhlich wie überschwänglich und ergriff Franks Hand in einer schnellen Bewegung, um sie zu schütteln.
„Ich dachte schon, es hätte unser letztes Stündlein geschlagen! Ha, aber diese Untoten müssen ein ganzes Stück früher aufstehen, um sich mit einem VETERANEN des großen Zehrens messen zu können." Recht auffällig und übertrieben zwinkernd, steckte er Frank, dessen Hand er noch immer hielt, etwas in seine Brusttasche, das aussah, wie ein kleines Bündel zusammengerolltes Geld.
Dann – erstaunlich behände und agil – flitzte der Mann wieder auf seine Villa zu, erklomm die hölzernen Stufen, die zu einer wundervollen Veranda führten, die nun über und über mit braunem Sprenkeln von Zombieblut bespritzt waren und breitete die Arme in einer einladenden Geste aus. Er wollte gerade tief Luft holen um etwas zu sagen, als neben ihm Jegor und die Frau, die ihn gerettet hatte, erschien. Der ältere, kauzige Gentleman schloss diese fröhlich in den Arm, wobei die Dame offensichtlich zurückwich, nicht angewidert, sondern von sichtlichem Misstrauen erfüllt. „Miss Liz Graham, wenn ich vorstellen darf, meine Herren!“, eröffnete der Mann und hielt galant ihre Hand hoch. „Meine Sicherheitschefin.“
„Wohl kaum.“, schnappte die Frau bissig zurück und entzog ihm sofort ihre Hand. „Sie wissen, dass ich nur hier bin, um meinen Gefährten zu suchen.“ Sie starrten einander an. „Und ich werde ihn finden.“
Dann ging sie wieder in Richtung der Eingangstür, ohne ihn aus den Augen zu lassen, Beide duellierten sich mit Blicken, sie misstrauisch, wütend und hilflos, er voll fröhlicher Souveränität.
Doch der letzte Blick der Frau, die ihnen als Liz Graham vorgestellt worden war, galt Jegor, es lag etwas Hilfesuchendes darin, jedoch auch eine Härte, die sagen wollte: „Du schuldest mir was…!“
„Nun? Wo war ich?“, zog der Mann, ein geborener Schausteller, die Aufmerksamkeit wieder auf sich. „Ach ja! Willkommen in meinem Hause. Willkommen unter dem Dach eines echten Veteranen. Eines Mannes, der bereits die schlimmsten Höllen durchquert hat, wie ich anmerken darf. Ein Mann, der heute die Ehre und das Privileg hat, euch hier begrüßen zu dürfen. Als Retter und als Helden!
Willkommen bei Ihrem Gastgeber für eine sicherlich lange Zeit: Mein Name ist James Sord. Doch nennen Sie mich schlicht und einfach: ‚Fawyer‘, dem Helden aus D52, wie ich genannt werde.“, sprach er und vollführte eine formvollendete Verbeugung.
Lancaster zog einen Zombieleichnam vom großen Schild aus Holz, welches direkt vor ihm stand und konnte nun auch endlich die Inschrift erkennen: „Fawyerland – Bordell und Kasino!“, stand darauf und Lancaster murmelte nur: „Das halte ich im Kopf nicht aus…“
Und mit einer Geste bat er sie herein, in seine Villa, sie freundlich anblickend, während die drei Reisenden drinnen die improvisierten Spieltische erkennen konnten, hinter denen sich die wenigen Gäste langsam hervor trauten und auch drei durchaus hübsche Damen, die ihnen frech zuwinkten.
Frank besah sich das Bündel Geld genauer, das ihm zugesteckt worden war, es handelte sich um alte, australische Dollar. Offensichtlich die Währung in diesem Etablissement…
Geändert von Daen vom Clan (06.10.2015 um 16:46 Uhr)
Will hatte sich den Beutel, den Howard aus Robert geborgen hatte, angeeignet. Stundenlang saß er still auf dem harten Boden und legte ein Teil nach dem anderen zusammen. Wären sie in einem Cartoon gewesen, als Kind hatte er diese geliebt, wäre wohl schwarzer Qualm aus den Ohren des jungen Arztes gekommen und in seinem Kopf hätte man Zahnräder arbeiten sehen können.
Die Zeit verging. Ab und zu kam jemand aus der Gruppe vorbei und sah ihm über die Schulter. Doch das geordnete Chaos welches er sich zusammengelegt hatte war wohl für Außenstehende nicht zu durchblicken. Nach einer gefühlten Ewigkeit, seine Arme schmerzten und seine Hand zitterte bereits vor Anstrengung, legte er das letzte Teil des mit Blut verkrusteten Puzzles zusammen.
Will hatte schon vor Stunden erahnen können was er am Ende sehen würde doch was das pergamentartige Papier ihm offenbarte ließ ihn stutzen.
Es hatte sehr viele Ähnlichkeiten mit dem ersten Puzzle welches er vor einigen Wochen in Stuttons Mund gefunden hatte. Adams Sarg, darüber Blitze und darunter wahrscheinlich Shengs Hope jetzt blutverschmiert. Doch links davon kniete eine junge blonde Frau mit blutverschmierten Händen und die Kreatur rechts mit den leeren Augen und der blassgrünen Haut erinnerten ihn stark an einen der Untoten. Über dem blutenden Wesen war ein Messer, oder ein Ritualdolch, aufgemalt.
Und über allem prangerte wieder ein Text.
¡El padre regio muere, la hija se eleva!
"Was zur Hölle?"
Er sah sich sein Werk noch kurz an und eilte dann zur nächststehenden Person um sich eine zweite Meinung einzuholen.
Als die Bedrohung abgewendet war, nahm Frank sich einen Moment um die Wirkung des Adrenalins abklingen zu lassen. Dann lud er seine Pistole neu und steckte sie zurück in sein Holster. Als er dann näher kam und den beiden vorgestellt wurde, überkam ihm bei der Nennung des Nahmens sofort ein heftiges Deja vu. Er wusste ganz genau, dass er diesen Namen schon einmal gehört hatte. Als er gedanklich dann schließlich zu D 52 kam, während er das Geld noch perplex anschaute, ging ihm ein Licht auf. Plötzlich wusste er, wer dieser Fawyer war und diese Erkenntnis bahnte sich in der Form eines lauten Lachens den Weg nach Draußen, durch die Sorgen und die Trauer klang es zwar ein wenig hysterisch aber danach fühlte Frank sich irgendwie besser, leichter. D 52... was für ein Zufall. Dann sagt ihnen vielleicht der Name Andrea etwas? fragte er sein Gegenüber und sprach den Namen perfekt deutsch aus. Aber zuersteinmal mein eigener Name: Ich bin Frank Moores und wir waren mit unserer Gruppe auf der Durchreise als wir gesehen haben, dass sie von Zombies belagert werden und wir konnten dabei natürlich nicht zusehen, also haben wir beschlossen ihnen zu helfen. stellte er sich vor und bemerkte dabei Lancesters Entdeckung. Ein interessanter Ort und ein wahrscheinlich auch interessanter Mann. Die Details ihres hierseins wollte er jedoch nicht auf der Türschwelle besprechen. Das hier sind Lancester Jäger. stellte er seine beiden Begleiter vor und zeigte jeweils auf den zu dem Namen gehörigen.
Mary sah auf, als Howard ihr mit dem Zettel vor der Nase herum wedelte. "Hm was? Wieder eine Nachricht von einem toten Kind?", fragte sie mit einem traurigen Kopfschütteln "Eine Person mit einer Kultistenrobe und blonden haare... ein Zombie mit einem blutigen Messer...Die Gebäude sind vermutlich das zerstörte Shangs hope, oder?"Mit gerunzelter Stirn betrachtete sie den Schriftzug. "Ich kann mein Spanisch, , aber regio klingt ein bisschen nach Herrschaft [ooc: auf englisch Reigh] und padre klingt ein bisschen wie Pater, also Vater vom Pater Noster aus der Kirche... irgendetwas mit einem regierenden Vater vielleicht? Ich weiß es nicht. In den kaputten Köpfen von diesen Monstern kann alles vor sich gehen..." Sie stand auf und streckte sich, fasste sich dann an die Stirn und schwankte einen Schritt zur Seite. " Verflixt." Hastig zog sie Ihren Wasserschlauch hervor, entkorkte ihn und ließ den letzten winzigen Schluck Wasser in ihre Kehle rinnen. "Ich mache mich auf den Weg Richtung Dschungel. Wo es Bäume hat, muss es Wasser geben... Kommst du mit?" Ich blick bliebt stur nach vorn gerichtet und schien trotzdem irgendwie unstet..
[Mary meldet sich mit Tierfreund und geländekunde Wald für Aufgabe Delta. Kann man bei heimischenPflanzen vllt mit anbaukunde kommen?]
Misstrauisch folgte Jäger der einladenden Geste seines Gastgebers. Er brauchte nur einen Schritt zu tun um die Schwelle zu überschreiten und sich in einer völlig anderen Welt wiederzufinden. Es war angenehm kühl hier drin, das schummrige Licht schonte die Augen, ein beständiges Klicken und Klacken durchdrang die unerwartet lockere Atmosphäre an den Spieltischen. Jäger merkte nicht, wie ihm ganz leicht der Mund offen stand, während er Blicke von einer Seite zur anderen schoss. Hinter sich hörte er Frank seinen Namen sagen, dann die fremd klingende Stimme ihres Gastgebers, der es wohlwollend zur Kenntnis nahm.
"Na Hübscher, suchst du etwas Bestimmtes?"
Eine der drei Ladies, die den Neuankömmlingen seit ihrer Ankunft lüsterne Blicke zuwarfen und sie einladend anschmunzelten, hatte sich neben ihn gestellt und klimperte mit ihren langen, falschen Wimpern.
"Hast du mich nicht gehört, mein mutiger, starker Retter? Bist du auf der Suche nach", sie machte eine kunstvolle Pause, "etwas Bestimmtem? Du hast Glück. Im Fawyerland gibts so gut wie alles, was es draußen nicht mehr gibt. Du musst es nur sagen, Schätzchen." Sie entblößte eine Reihe perlweißer Zähne. Aus irgend einem Grund richtete Jäger seine Aufmerksamkeit auf den kleinen roten Fleck, den der Lippenstift auf einem ihrer Vorderzähne hinterlassen hatte. Er gab sich Mühe, das eigene Rot aus seinen Ohren wieder zu vertreiben.
"Uh, Schuhe.", murmelte Jäger und ließ erneut seinen Blick durch den Raum schweifen.
"Wie bitte?", sie musterte ihn fragend aus ihren großen Augen und hakte sich leicht bei ihm ein. "Was hast du gesagt, Schätzchen? Du musst etwas lauter sprechen, die Rouletttische rattern schon seit dem frühen Morgen. Man müsste meinen, die Leute hier hätten etwas mehr Angst vor den ungebetenen, nicht ganz toten und nicht ganz lebendigen Gästen, die noch vor Kurzem an unsere Türen geklopft haben. Aber denen habt ihrs ja gezeigt, ihr mutigen Jungs mit euren starken Armen und großen, gefährlichen Waffen." Sie erhöhte sanft den Druck auf Jägers Arm und streichelte mit der anderen Hand über den roten Griff seiner ... Kletteraxt. "Also, wo ihr nun hier seid, was können wir denn für euch tun, hm?" Sie kam mit ihrem Gesicht ganz nah an Jäger heran, ihr Atem roch nach Schnaps und Vanille.
"Schuhe. Ich brauche Schuhe." Seine Ohren hätten dem Leuchtturm in Shengs Hope Konkurrenz machen können. "Meine kaputt, ja? Brauche Schuhe." Wiederholte er, wand sich dann aus ihrem Arm und lief zurück zu Frank und Lancaster, die sich immer noch mit Fawyer unterhielten. Er blieb vor ihrem Gastgeber stehen, maß ihn kurz von unten bis oben mit seinen Augen und sagte mit einer Armbewegung:
"Was ist das hier? Was zur furzenden Matroschka hier überhaupt vor sich geht?"
Er spürte Lancasters Hand auf seiner Schulter, der ihn damit beruhigen und leicht zurückziehen wollte.
"Und was zum Teufel ist ein D-Weißdergeier? Warum du plötzlich ein Held, hm?"
Sie waren jetzt schon einige Stunden dem Highway gefolgt und kamen letztendlich an einem Fluss an über diesen eine Brücke führte, zumindest das konnte man aus der Ferne erkennen. Ebenso konnte man sehen dass auf der anderen Seite offenbar Untote darauf warteten sich an der Gruppe zu laben und sich ihrer Gehirne annehmen wollten. Zu einer Linken sah Jack ein Hotel oder sowas ähnliches, auf der rechten Seite einen abgesperrten Bereich der wohl mal zu was gut war. Ebenso war dort noch eine alte Ölförderanlage inklusive der Fördertürme die noch mehr oder minder intakt waren.
Bevor er sich richtig dazu äußern konnte, nachdem er die Lage sondiert hatte, waren auch schon die ersten auf dem Weg. Schon nach kurzer Zeit hatten sie festlich geschmückte Fahrzeuge gefunden die offenbar für eine Parade bereitgestellt waren die am Ende nie stattgefunden hatte. Jack wiederum hatte sein Augenmerk auf die großen Löcher gelegt welche sich auf der linken Seite des Highways befanden. Er wusste im ersten Moment nicht was es sein könnte und warum man hier mehrere Löcher ausgehoben hatte, aber nachdem er eins und eins zusammengezählt hatte wusste er das dies hier Massengräber waren und sich dort wahrscheinlich sehr viele verrottete Leichen, Knochen und andere Überreste von ehemaligen Lebenden befanden. Vielleicht würden sich dort aber auch noch ein paar Dinge finden die sie für die gefundenen Fahrzeuge gebrauchen könnten um durch die Blockade zu kommen. Also fing der Mann vom Militär an zu planen und legte alles was er hatte auf den Boden um zu sehen mit was er sich verteidigen konnte wenn in diesen Löchern doch noch Untote Gehirnvernarrte Leichen hochgekrochen kommen sollten.
Pistole… Energierigel… Machete… ein paar kleine Schrauben und Nägel die hatte er irgendwo noch gefunden, aber die werden wohl keinen größeren Wert oder gebrauch mehr haben. Mit der Pistole und der Machete konnte er sich sicherlich zur Wehr setzen. Also packte er alles zusammen und machte sich bereit für das erkunden der Massengräber, doch alleine würde er dort nicht hingehen wollen, also fragte er in die Runde von Menschen die noch hier am Ausgangspunkt waren. „Also, die Gruben dort, die mir stark nach ein paar Massengräbern aussehen, könnten sicherlich noch recht interessant sein für uns. Vielleicht findet sich da Zeug was durch Wind und Wetter oder absichtlich dort reingeschmissen wurde und für uns nützlich sein könnte.“ Mit diesen Worten wandte er sich an die Gruppe „Nur, alleine würde ich dort jetzt nicht unbedingt hingehen wollen, würde sich noch jemand finden der sich mir anschließen würde? Das würde auch gut passen wenn wir dort was finden sollten was schwerer zu transportieren wäre für einen alleine.“ Nun hoffte er das sich noch jemand finden würde und plante weiter durch wie Er mit dem Freiwilligen das ganze am einfachsten angehen würde.
Aufgabe Gamma: Untersuchen ob sich in den Massengräbern was brauchbares finden lässt was sie brauchen können um einfacher mit dem Wagen durch die Barrikade zu kommen (Traits: Ermittler + Expert: Ödland)
Das war doch alles ein großer Haufen gequirlte Scheiße.
Erst Niki, dann Léo und jetzt Fawyer? Was zum Teufel war mit diesen Leuten aus D52 los, dass sie plötzlich aus allen Löchern gekrochen kamen?
Irgendwie freute es ihn jedoch, dass auch andere Leute so lange überleben konnten und ihren Platz in der Welt gefunden haben.
Der Geschichtenerzähler blickte noch einmal auf das Schild.
Mancher machte aus seinem "Platz in der Welt" nur mehr als andere.
Jäger stieß wieder zu der Gruppe um Frank, Fawyer und ihm. Wild mit den Armen rudernd und sichtlich aufgebracht.
"Was ist das hier? Was zur furzenden Matroschka hier überhaupt vor sich geht?"
Schnell sprang Lancaster auf und wollte Jäger von Fawyer wegziehen. Das Temperament von Jäger war zeitweise... unberechenbar.
"Und was zum Teufel ist ein D-Weißdergeier? Warum du plötzlich ein Held, hm?"
"Immer mit der Ruhe Kumpel."
Lancaster zog an Jäger vorbei und stellte sich zwischen ihn und Fawyer.
"D52 ist... war ein Flughafen-Terminal in Sydney, Australien. Unser Freund hier, Fawyer..."
Lancaster deutete mit ausgestrecktem Arm auf den grauhaarigen "Gastgeber".
"...ist einer der Überlebenden dieses Terminals. Er gehörte zu einer Gruppe von Glücklichen die damals dem Ansturm der Zombies entkommen konnten. Mit viel Mühe. Viel Not... und einiger Opfer."
Lancaster schluckte und schaute schmerzlich in die Richtung von Fawyer. Langsam wandte er sich dem, ebenso wie er selbst, gealterten Mann zu und streckte ihm die Hand zum Gruß aus.
"Hallo Fawyer... vielleicht erinnerst du dich noch an mich. Jackman. Du hast es damals mit Yuki ganz schön krachen lassen."
Fawyer rückte seine Brille zurecht und sein Mund klappte auf.
"Der Jackman...", flüsterte er fasziniert und zwinkerte ihm verschwörerisch zu, als er ihn an der Schulter nahm, ihm den Arm darauf legte und ihn von der Tür weg zur Bar bugsierte.
Dass er dabei Frank und seine Frage bezüglich Andrea "versehentlich" ignorierte, schien er gar nicht wahrzunehmen.
Zielstrebig lotste der alte Weggefährte Lancaster zum großen Tresen, nahm eine Flasche sündhaft wertvollen Öldland-Whiskeys aus eigener Herstellung in die Hand und schwang sich über den Tresen, abermals überraschend agil und flink für einen Mann seines Alters und begann höchstpersönlich, dem Anführer ein Glas randvoll einzuschenken. „Das ist für die Schlacht, die wir gemeinsam gefochten haben und für die wenigen Überlebenden.“, flüsterte er, und während der Whiskey randvoll war, nahm er zwei Stück Eiswürfel und ließ sie aus großer Höhe in das Glas plumpsen, so dass der Whiskey überall hin spritzte und das Glas überlief und den Tresen verklebte. „Und das für die vielen Toten, die ihr Leben gegeben haben, damit wir eine Zukunft haben.“, fügte er düster, melancholisch und feierlich hinzu und sah Lancaster ernst in die Augen. „Auf die Toten.“, erhob er sein Glas und deutete wieder eine seiner übertriebenen, fast gestelzt, fast zeremoniell wirkenden Verbeugungen an.
Lancaster nippte an dem scharfen Getränk und spürte, wie der wirklich edle Tropfen seine Kehle herunter brannte, dann wurde er stutzig. „Augenblick - du hast Eis?“, fragte er und Fawyer begann zu grinsen.
„Ich bin der Mann, der dir alles besorgen kann. Ich bin der Maestro beider Welten, der Überlebende von Zehren und Brand. Ich bin der EINZIGE Überlebende von D52.“, sprach er und sah Lancaster wie in einer stummen Warnung direkt an, dann lächelte er wieder sein sphinxenhaftes Grinsten. „Eis ist für mich… kein Problem.“, dabei lächelte er den Anführer über den Rand seiner Brille verschwörerisch an und in diesem Moment war aus dem Keller ein kleines Rumpeln zu hören und plötzlich spangen im gesamten Haus flackernd die Lichter an.
Auf einem Schlag, innerhalb nur eines Momentes wurde aus der verranzten Kaschemme, dem düsteren Spielerloch, ein helles Kasino, da die angebrachten Lampen nun mit voller Kraft strampelten.
„Z-Energie. Die Sauberste des ganzen Planeten.“, sagte Fawyer und grinste, als hätte er den heiligen Gral gefunden. Ehe Lancaster nachfragen konnte, setzte er schon nach. „Man nehme einige Laufräder und einen kleinen Hund und eine große Handvoll Zombies und schon hat man ein halbes Kraftwerk.“ Er trank sein Glas in einem Zug aus und sein Kopf lief kurz rot an, als er sich meckernd lachend selbst auf die Brust hieb. „Welch guter Tropfen. Nun ja, was soll ich sagen, das Leben war gut zu mir. Wie ist es dir ergangen? Lebt noch einer von der alten Crew?“ Bevor der Anführer antworten konnte, schnippte Fawyer jedoch mit einem Finger und eine der Damen, die mit dem auffallend roten Lippenstift, die eben noch mit Jegor gesprochen hatte, kam mit aufreizendem Gang auf die Beiden zu. Lancaster wurde klar, wie lange er nicht mehr das Geräusch von High Heels vernommen hatte, als die Dame sich schließlich an ihn schmiegte und Fawyer raunte: „Das hier ist ein alter Freund deines Chefs, Chelsea. Du bist mir persönlich dafür verantwortlich, dass er wie ein echter Held bedient wird. Was er will, gibst du ihm, keine Widerreden, sonst…“, er sprach nicht weiter, aber Chelsea erbleichte und nickte nervös, bevor sie Lancaster mit eindeutig panisch gespielter Leidenschaft ansah und ihn mit Blicken auszog. „Also, Jackman, dann erzähl mal.“
Und gerade als Lancaster zu erzählen beginnen wollte, sprang die Jukebox im Raum an, Chelsea hatte wohl ein Lied aufgelegt und sich dann wieder zu Lancaster und ihren Chef gesellt.
Keiner der Drei wusste, wann sie zuletzt Musik aus einer Jukebox gehört hatten. Die Musik klang blechern, fast staubig und die Qualität schlecht, aber wenn man die Augen fest verschloss und die Zeit zwanzig Jahre zurück wünschte, konnte man sich wieder in die alte Welt voll Leben versetzen.
Jegor und Frank konnten im Licht der nun munter brennenden Lampen den Raum erkennen und sehen, wie eine Gruppe Händler, augenscheinlich vom abergläubischen Volk der Öldlandkarawanserei gerade dabei waren, sich um ihr Hab und Gut zu spielen, die Karten und Einsätze flogen nur so bei einer gepflegten Runde Poker.
Es gab auch eine ganze Reihe einarmiger Banditen, die notdürftig und tausend Male geflickt und repariert ein Schattendasein an der Wand fristeten, doch immer wieder mal glucksend klimperten oder einen kurzen Sound abspielten, dem Strom sei Dank, der das ganze Haus nun erfüllte.
Nebendran saßen drei Glücksritter, wahrscheinlich freiberufliche Scavenger, die gerade ihre Ware auf einem Tisch ausgebreitet hatten und mit einem uralten Männchen, der tatsächlich in einer Art Smoking steckte, Preise auszuhandeln schien. Es war offensichtlich, dass sie wirklich wertvolle Dinge wie Batterien, ein Schweizer Taschenmesser, eine vollkommen funktionstüchtige Baumsäge und ein in Leder eingebundenes Buch gerade gegen eine absurd niedrige Summe von australischen Dollars tauschten, die sie untereinander dann aufteilten. Und sich dann mit gierigen Blicken den beiden verbliebenen Damen zu widmen und mit ihnen zu schäkern begannen, was nicht gut ausgehen konnte, da sie sich zu dritt schon jetzt um die beiden Damen balgten. Frank und Jegor sahen die Schlägerei förmlich herauf ziehen.
Die letzte Gestalt, sie saß in einer dunklen Ecke, war eine vom Leben gezeichnete Frau, die seltsame Narben im Gesicht trug und in ärmliche Lumpen gehüllt war. Vor sich hatte sie zwei leere Flaschen stehen und war mit dem Gesicht auf dem Tisch eingeschlafen, wahrscheinlich vollkommen betrunken, als müsste sie mit Gewalt eine Erinnerung aus dem Kopf saufen.
Und dann war da noch Liz, die gerade mit enervierend langsamen Bewegungen ihr Kampfmesser schliff und Fawyer nicht aus den Augen ließ…
Geändert von Daen vom Clan (06.10.2015 um 22:47 Uhr)
Während sich Evi durch die Werkbank testete, begleitet von gelegentlichem "Ohhhh, wie cool!" und wortlosen Lauten der Begeisterung über die großen, bunt angemalten Wagen, kickte Haile kleine Kiesel durch die Gegend. Warum nochmal war sie mit hier reingekommen? Was sollte sie hier? Nicht nur bezogen auf die Halle, sondern allgemein. War es nicht vielleicht besser, wenn sie zurückgehen würde? Ihr Tod würde die Rettung ihrer Familie bedeuten. Oder?
Während Haile in Gedanken versank, hob Evi ein merkwürdig aussehendes Werkzeug hoch und wog es einmal prüfend in der Hand.
"Cool, oder?"
"...?"
"Ich meine, schau mal, das grüne Ding sieht FAST aus wie die gefiederte Schlange!"
"..."
"Ach komm, Haile, nur weil das Kultisten sind und du Kultistin bist, heißt das doch nicht, dass du mich gleich isst, oder?"
Evi lachte kurz auf, offensichtlich über ihren eigenen Scherz lachend. Haile drehte sich weg, Tränen füllten ihre Augen. Nein.
"...Ich bin keine Kultistin."
Evi ließ vor Schreck den Schraubenschlüssel fallen.
"Gott, Haile, kündige doch an, wenn du was sag...Hey, alles okay?"
"..."
"Hör mal, du bist keine von denen. Das bist du nicht, klar?"
"..."
"Oder meinst du das...wörtlich?
Das Mädchen nickte. Sie wirkte plötzlich noch kleiner, noch zierlicher.
"Ich meine, ich habe da noch nie drüber nachgedacht...aber, heißt das, dass du nicht bei denen geboren wurdest?"
"...!"
"Ohhhh....okay."
Anscheinend war das schon fast ein bisschen zu viel für Evi. Oder sie wusste nicht, was sie dazu sagen sollte. Sie hob den Schraubenschlüssel auf und drehte sich wieder zur Werkbank. Das...lief gut? Vermutlich? Haile kickte wieder einen kleinen Kieselstein durch die Halle. Diesesmal traf sie die große Eisentür, die mit einem Balken verriegelt war. Und dann hörte sie es. Nein, sie fühlte es eher.
Hinter der Tür. Unter ihren Füßen. Wieviele...vielleicht 5? 10? Mehr nicht.
"...!"
"Mh, was?"
Aufgeregt deutet Haile auf die Tür.
"Oh, ein Lager, dann lass ma...."
"!!!"
Haile deutete Evi an, zu lauschen. Zu hören.
"Oh."
"..."
"Wir sollten...wir sollten etwas unternehmen, oder? Ich will keine Zombies unter meinen Füßen haben, wenn wir nur ein paar Meter entfernt lagern...."
"..."
Mal überlegen. Einfach reinplatzen und die Gereinigten abschnetzeln würde so nicht funktionieren. Insbesondere, weil Haile nur ihre Reflexe und ihre Kraft hatte, keine Waffe. Evi hatte ihre Axt fest umgriffen und starrte konzentriert die Tür an, als würde der Riegel jeden Moment zur Seite springen und unzählige Untote herauspeien. Haile trat an ihr vorbei und legte ihre Hand sanft auf die Metalltür.
"Sie wissen nicht, dass wir hier sind."
"..."
Evi schaute Haile ungläubig an. Warum war dieses Mädchen plötzlich ausgerechnet bei ihr so redselig?
Haile deutete auf das Holz und die Werkzeuge, die überall verstreut lagen, die mannshohen Kisten, mit denen man einst große Güter transportiert hatte. Oder sogar Tiere? In manche davon passten sogar ganze Menschen. Oder nicht mehr so ganze Menschen. Je nachdem.
"Denkst du, wir sollten eine Falle bauen?"
"...!"
Haile schaute sich eine der Kisten an, die besonders geräumig aussah. Sie hatte eine Art Schiebetür aus Holz, die man von der Seite aus vor die Öffnung schieben konnte und Luftschlitze. An der Seite befanden sich Buchstaben. Haile erkannte ein Z und zwei Os, aber wusste nicht so recht, was das bedeutete. Zoo~? War das eine Abkürzung? Egal.
Wenn man eine der Kisten direkt vor die Türöffnung schob, sodass die Untoten direkt in die Kiste wankten und dann von der Seite die stabile Schiebetür schloss, konnten sie vielleicht zwei oder drei Zombies einfangen und hatten schon einmal erheblich weniger Gegner. Haile überlegte noch einmal, ob das wirklich so funktionieren würde.
Wie Schlachtenglück , so wogen auch die Blätter hin und her, wie Geschosse, von Artillerie abgefeuert, wurden Chips reihum gereicht und zum Schluss waren nur noch Gunnie, Fawyer und Jackal im Rennen.
Und neben den Schuhen und einigen anderen Kleinigkeiten, stand noch immer die große gelbe Kiste von Fawyer in der Mitte des Tisches. Der Hausherr hatte sich mittlerweile einer seiner teuren Cohibas angezündet und sein graues Haar stand leicht ab, so oft war er sich schon mit schwitzender Hand durch das Haar gefahren.
Gunnie grinste bierselig grenzdebil und als Jegor ein weiteres Mal, noch immer den Betrunkenen mimend, an dem blonden Schönling vorbei kam, bekam er sogleich einen freudigen Klaps auf den Po von Gunnie, den er mit zusammengebissenen Zähnen mitnahm und seine Rolle perfekt spielte, auch wenn der Blick, mit dem er nun J. musterte, durchaus unheilverkündend war, als wolle er ihm raten jetzt besser das beste Blatt des Landes zu haben, bevor er sich weiter hier zum Affen machen musste und Gunnie noch mehr versuchte. Nicht dass Jegor als Soldat bereit wäre zu jeder Front zu marschieren, aber trotz der Aussicht auf neue Schuhe, gab es auch für ihn Grenzen.
Jackal hingegen hatte ein Wahnsinnblatt in der Hand. Ihm stockte der Atem – wenn es ihm nun gelingen würde, die anderen Beiden dazu zu bringen, ihren gesamten Chips in die Mitte zu werfen, so würde er sie mit diesem Blatt ausstechen können – sofern Furlan gleich… da war es! Seine perfekte große Straße! Er gab sich alle Mühe, nicht zu aufgeregt zu wirken und die Ablenkung dazu zu benutzen, noch ein bisschen die Stimmung aufzuheizen, indem er sogleich den Einsatz erhöhte.
Faywer und Gunnie zogen sofort mit, sie selbst schienen ebenfalls sehr vielversprechende Blätter auf der Hand zu haben und das Grinsen des Blonden wurde noch breiter als er – aufgestachelt von Cavedave und Chelsea im wahrsten Sinne des Wortes die Hosen herunterließ und „all-in“ ging. Faywer stand ebenfalls auf, doch behielt er die Hose an und mit einem Keuchen, bei dem der Rauch seiner Zigarre links und rechts des Mundwinkels wie bei einer Dampflok ausgestoßen wurde, schob er einen Stapel in die Mitte.
Besser würde es für J. nicht mehr werden, und so wanderten auch seine Chips in die Mitte.
Und nun galt es, sich offenzulegen. Während Gunnie auf vielfachen Wunsch seine Hose wieder nach oben zog und sein Gemächt verbarg, war die Stunde der Wahrheit gekommen. Der Blonde schien jetzt erst zum ersten Mal die Karten von Furlan wahr zu nehmen, die da auf dem Tisch lagen und eine steile Falte erschien auf seiner Stirn. Dann lachte er lauthals und schob die Gewinne in Richtung Fawyer, der sie freudig entgegen nahm.
J. konnte von hier aus die Karten von Fawyer nicht einsehen, aber wie selbstverständlich griff der Besitzer des Hauses nach der gesamten Beute. Niemand widersprach und J. und Jegor wurde klar, dass sie verloren hatten.
Hoch gepokert, im wahrsten Sinne des Wortes, doch verloren.
Alle klatschten und jubelten Fawyer zu, der gönnerhaft einen Chip in Richtung J. schnippte, der an seiner Nase abprallte.
Dabei war alles so perfekt gewesen, so verdammt gut gelaufen, aber vielleicht war einfach nicht ihr Tag gewesen. Fortuna stand heute auf Seiten von Fawyer, es musste der Anfangsbuchstabe sein, so wie Jegor heute auf Jackals Seite gestanden war.
Und die Glücksgöttinnen dieser Welt waren ihnen nicht gewogen. Seufzend sackte Jackal auf seinen Stuhl, als ein leises Hüsteln zu vernehmen war.
Furlan hatte sich geräuspert, eigentlich nur ein klitzekleiner Akt, ein Geräusch, das im Gejubel normalerweise untergegangen wäre.
Doch Fawyer blitzte ihn an, siegestrunken und hob fragend eine Augenbraue. Furlan legte den Kopf schief, schnäuzte sich umständlich und legte dann beide Hände auf den Filz des Tisches. Zog die Karten von Jackal heran und mit seiner spitzen Nase deutete er mehr drauf, als dass seine bleichen Finger es je gekonnt hätten.
Fawyers Gesichtszüge gefroren. „Da brat mit einer einen Hund in der Pfanne verrückt…“ hustet der Bordellbesitzer und nun war es an ihm, auf den Stuhl zu sinken, auf dem jedoch bereits Chelsea Platz genommen hatte, die von seiner Gestalt schließlich fast verschlungen wurde, bevor sie quietschend zur Seite springen konnte. Die Menge blickte sich ratlos an, dann kam Gunnie angetorkelt, hielt die Karten hoch und begann lauthals auf Jackal zu jubeln.
„DU hast gewonnen!“, brüllte er und packte seine Schuhe, die er höchstpersönlich zu seinem Einsatz gemacht hatte und im Überschwang der Gefühle umarmte er Jackal so heftig, dass seine Schuhe, die er nur an den Schnürsenkeln hielt, sich hinter Jackal überkreuzten und in der Sekunde Gunnie schmerzhaft an die Ohren sausten, als der Blonde ihn hätte küssen wollen. Zumindest glaubte der Ödländer das. Doch erfahren sollte er es nicht, denn Gunnie brach lachend und mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden zusammen und hielt sich die beiden Ohren.
„Der Sieger kriegt die Beute!“, grinste er und schob Jackal die Schuhe mit seinen in Socken steckenden Füßen hin.
Von Fawyer sah der Ödländer nur ein Grinsen, als er ihm die Kiste, die er so vollmundig beworben hatte, hinschob.
Ein Blick darin offenbarte, was Fawyer mit Schießpulver und ordentlich „Wumms“ gemeint hatte. Es waren Sylvesterraketen. Keine Bomben, keine schwere Artillerie, lediglich die Art von buntem Feuerwerk, die man früher hier am 4. Juli abgebrannt hatte…
Fawyer lachte lauthals, als wäre ihm ein besonders guter oder grausamer Scherz gelungen!
Und trotzdem…
Vielleicht waren diese Raketen nicht einmal das Schlechteste, das ihnen passieren konnte. Mit echten Stingerraketen hätten sie sich womöglich nur selbst in die Luft gejagt.
Einziges Problem war, dass die Raketen augenscheinlich komplett in Chinesisch beschriftet waren.
Zitat
Optionale Hilfsmittel:
Objekt
erforderlicher Trait bei Aufgabe
Effekt
Feuerwerk
Sprachgenie
+5% Erleichterung ODER 25%ige Chance, auf 25% Erleichterung (dementsprechend 75% auf 0%)
...
Und dann waren da neben den Chips, die es ihnen wahrscheinlich erlauben würden, sich mit so ziemlich jeder Dame hier stundenlang auszutoben, noch die Schuhe, die denkbar geeignet waren, Jegors Malus ungeschehen zu machen ODER als Handelsware zu gebrauchen waren.
"Hmmm, Verstärkung klingt mir stark nach etwas Gefährlichem. Aber ja, ich bin dabei, etwas Übung vor dem Showdown später kann sicher nicht schaden... Drehe ich das so richtig?"
Eine Maus (die von Haile?) gejagt von einer schwarzen Katze vermasselten Léos Versuch, Mary eine Ersatzsehne abzutrennen.
Auch wenn sie offensichtlich nicht viel Ahnung vom Kochen hatte, man musste Mary zum Guten halten, dass sie ihr Möglichstes tat, Léo zu helfen. Besonders die selbstgepflückten Kräuter erfreuten die Latina; sie würden dem Fleisch ein wunderbares Aroma verleihen.
Nach einiger Zeit verteilte sich der Duft nach gebratenem Fleisch durch das Lager.
"Woher hast Du das eigentlich alles gelernt? Von Deiner Mutter oder Großmutter?", fragte Mary und kraulte dabei November beiläufig hinterm Ohr.
"Oh Gott, nein, meine Mama ließ selbst Wasser anbrennen. Abuela war so ziemlich die beste Köchin der Welt, aber ich war erst 7, als der Dia de los Muertos Duaerzustand wurde und naja... bis vor zwei Jahren hatte ich se garnicht wieder gesehen, aber da hatte sie mir noch einiges gezeigt, bevor ..."
Die Latina bekreuzigte sich.
"Nein, ich hab immer etwas über die Jahre aufgeschnappt, bis ich mal vor über zehn Jahren ne lange Zeit auf nem Schiff nach Australien festsaß... Da musste ich alles essbar machen, was irgendiwe ging, und naja... es hat einiges verändert.“
Die Jägerin nickte und hängte die letzten geräucherten Stücke zum Trocknen, während Léo sich um das schneller zu verzehrende Fleisch sorgte.
Gerade wollte Léo die letzten Hinterläufe auf den „Grill“ werfen, da ging Mary dazwischen:
"Vielleicht sollten wir etwas rohes Fleisch dabehalten, so als Köder für die Zombies bei der Barrikade? Oder vielleicht auch bei dem Besucherzentrum, wenn das Sinn macht?“
„Was gibt es denn so besonderes beim Besucherzentrum?“ Jack war hinter den beiden aufgetaucht.
„Entschuldigt, ich will mich da nicht einmischen, ich bin eigentlich wegen dem herrlichen Geruch gekommen und-„
Léo funkelte ihn eine Sekunde finster an, grinste dann aber mit einem Zwinkern, winkte ab und reichte ihm eines der frischgebratenen Steaks:
"Quatsch, der Flammenwerfer-Finder stört doch nicht. Hier, bedien’ Dich...."
Schnell nahm er es entgegen und nahm einen großen Bissen. Die undeutlichen Laute und der zufriedene Gesichtsausdruck in seinem Gesicht deutete sie einfach mal als ein „Es schmeckt gut.“
"Sie wollte sich da irgendwas ansehen, und hatte mich gefragt, ob ich ihr helfen würde.... was denn nun eigentlich genau?“
Sowohl die Jägerin als auch der genüsslich futternde Soldat sahen sie gespannt an.
Mit knappen Worten schilderte Léo die Lage und Jack schien sehr erpicht, die beiden Frauen dabei zu unterstützen.
Mehr Leute konnten nie schaden, das hatte Léo der Zombrilla gelehrt.
So machten sich die drei auf in Richtung Zoo und Besucherzentrum, nachdem sie das Fleisch fertig vorbereitet und sichergestellt hatten, dass jeder, der wollte, sich vom Gebratenen bedienen konnte.
Endlich erreichten sie den Platz. Das Trio blieb am Rand stehen und blickte hinüber zum Gebäude.
„Okay, also nur, um das nochmal zu rekapitulieren... Da drin ist wahrscheinlich ein Ding, dass etwas aus Metall mit sich rumschleppt. So eine Art Superzombie?“
"Ja, Sherlock, Du kannst ja gerne hin und Guten Tag sagen, wenn Du mir nicht glaubst...“, meinte Léo mit verdrehten Augen.
„Schon gut, schon gut, und wir versuchen jetzt, ihn da rauszulocken...Dafür etwas von dem rohen Fleisch, guter Einfall immer noch, Mary.“
"Danke!“, sagte die junge Frau nicht ohne Stolz.
„Du stellst davor noch eine Stolperfalle an der Tür auf, weil Léo meinte, dass das Vieh nicht gleich rausgekommen war, als sie den Eingang untersucht hat. Hoffen wir, dass das so bleibt.“
"Und dass es sich rauslocken lässt, notfalls mit Blut, sonst müssen wir sehr kurzfristig umplanen. Ich habe keinen Bock, im Dunkeln gegen etwas Unbekanntes zu kämpfen...“
"Das wird schon, sei mal nicht so negativ.“
Jack nickte.
„Ja, wir sollten darüber nachdenken, wenn es soweit ist. Also, wenn wir es rausgelockt haben und es dann im Idealfall in die Stolperfalle geht und zu Boden geht, versuchst Du es fertig zu machen Léo, weil Du die beste Nahkämpferin von uns bist. Oder zumindest, es zu entwaffnen. Falls Du es dann nicht erledigen kannst, spielst Du weite Köder und treibst es in unsere Reichweite, da Mary und Ich und gute Positionen gesucht haben werden, um es mit Bogen bzw. Pistole niederzubekommen. „ schloß er.
Mary holte schonmal ein Seil für die Falle hervor. "Klingt immer noch gut.“
"Ja, mehr als schiefgehen kann es nicht.... “, witzelte Léo oder versuchte es zumindest.
Einige Momente blieben die Drei noch stehen und blickten zum Gebäude, dann sich an, nickten wie auf Kommando und legten dann los.
Gierig starrte Jäger die Stiefel an, die Jackal in seinen Händen hielt. Es war so als würde ein Heiligenschein über ihnen schweben während nackte Engelbabies eine sanfte Melodie trällerten. In seinen Gedanken schmiegten sie sich bereits um seine Füße. Warme Zehen kamen ihm inzwischen einem Luxus gleich, stolperfreies Gehen beinahe ebenso.
Liz hatte sich mit verschränkten Armen zu ihm gestellt und folgte seinem Blick. "Wenn du Schuhe brauchst, kann ich die Mädels hier fragen ob sie nicht noch ein paar Pumps übrig haben. Würde violett als Farbe passen?"
"Haha, du urkomisch.", sagte Jäger. Seine Stimmung hatte sich gerade aus einer tiefen, dunklen Höhle wieder nach oben gegraben und sonnte sich an der frischen Luft mit den zwitschernden Vögelchen und all dem anderen, tollen Bullshit. Das würde er sich nicht vermiesen lassen. "Such dir endlich andere Herrchen. Läufst mir ständig hinterher."
"Du schuldest mir was, schon vergessen?"
"Ok, fein. Ich gebe dir Drink aus. Aber nur weil ich gute Laune habe und du dringend Hochprozentige brauchst. Was willst?"
"Fick dich."
"Ist das eine von diese Mädchen-Cocktails? Wie Sex on the Beach?"
"Nein, es ist mein Knie, das dir die Klöten bis zum Magen hochdrückt. Wir hatten einen Deal."
"Wir haben kein Deal."
"Ich habe deinen Arsch gerettet, du schuldest mir was. Hey, siehs als ein spannendes Abenteuer an. Kannst deinen Freund dort fragen ob er mitmachen möchte. Wir sind dann wie 'Der tapfere kleine Toaster' und seine Freunde. Hm?"
Jäger folgte ihrer Kopfbewegung. Dann schaute er sie wieder an, die Augen misstrauisch zu Schlitzen verengt.
"Ich nicht weiß was du meinst."
"Ach komm, ihr habt euch so liebevoll angeschaut ehe du ganz plötzlich betrunken wurdest. Muss an der vollgefurzten Luft hier drin liegen, da wirds jedem komisch zumute. Aber ist mir auch egal."
Er starrte sie weiterhin an, das Gesicht ein einziges Fragezeichen. Ihr wildes Gehabe stand einer beängstigend präzisen Beobachtungsgabe nicht im Wege, das war nicht von der Hand zu weisen. Und diese Dickköpfigkeit muss ihr auf ihrem bisherigen Weg gute Dienste geleistet haben. Schon seit Stunden läuft sie ihm hinterher, versucht ihn dazu zu bringen ihren Freund oder wen auch immer zu finden, der hier irgendwo verschwunden sein soll. Jäger seufzte, gestand sich aber eine aufkeimende Bewunderung für diese Nervensäge ein.
"Fein. Du bist eine Kuh aber ich dir helfe, okay? Was willst du also?"
"Bist ein richtiger Charmeur, da werden mir die Knie weich. Jetzt halt die Klappe und sperr die Löffel auf: er heißt Rory ... nein, nicht hier." Sie schaute sich verschwörerisch um. Dann packte sie Jäger am Ärmel und zog ihn hinter sich her. Einen Augenblick später befanden sie sich in einem kleinen Hinterzimmer. Eine schmächtige Glühbirne hing von der Decke und warf ein gelbliches Licht auf die nackten Wände. In der Ecke saß die ältere Dame, mit der Jäger bereits ein Gespräch anfangen wollte, sie aber in irgend einer anderen Welt herumschwebte und ihn mit Jackal verwechselt hatte. Als könne man ihre Visagen durcheinander bringen.
"Also ...", begann Liz erneut, "...sein Name ist Rory, aber alle nennen ihn Wrecker. Ein guter Kerl, hat mich länger erduldet als jeder Andere. Allein das macht ihn zum Ritter in glänzender Rüstung, in meinen Augen zumindest. Er wollte hier die Garage unter die Lupe nehmen. Er ist gut darin, nutzloses Zeug zu etwas Nützlichem zusammenbauen. Frag nicht wie er es macht. Junge hat einfach Talent. Gähnst du etwa?"
"Sorry."
"Wir haben uns getrennt. Habe hier seine Sachen gefunden, aber von Wrecker keine Spur. Ich bin mir sicher, dass er hier war. Und alles deutet darauf hin, dass der große Häuptling und diese aufgeblasene Schweinebacke Torres mehr wissen als sie zugeben. Oben hatte Wrecker ein Zimmer gemietet, so viel konnte ich rausfinden. Jetzt tappe ich im Dunkeln und komme nicht weiter. Ich ...", sie machte eine lange Pause, schaute weg und schluckte. Der Satz kam ihr wohl nie leicht über die Lippen, vermutete Jäger. "Ich brauche Hilfe. Ich schaffe das nicht alleine, okay?"
Sie standen eine Weile da. Der Befehlston war schon lange aus ihrer Stimme verschwunden. Ein leises Schnarchen drang aus dem geöffneten Mund der Alten und gab dem Ganzen einen unfreiwillig komischen Anstrich. Plötzlich fühlte sich Jäger sehr müde. Er hätte alles gegeben, um mit Laura jetzt tauschen zu können, aber Liz durchdringender Blick holte ihn wieder aus seinen Wunschträumen. Gerade wollte er den Mund aufmachen, als plötzlich die Tür laut aufgestoßen wurde. Laura kreischte vor Schreck, riss die Arme in die Luft und fiel mit einem dumpfen Plop auf den Boden.
Über beide Ohren grinsend nach dieser schicksalshaften Wende half er Gunnie vom Boden auf und zog die Socken aus den Stiefeln heraus. „Lass deine Hosen da wo sie sind, Gunnie. Zieh dir besser was über, bevor du dir noch was einfängst. Hier.“ Die Socken kehrten sauber zusammengerollt zu ihrem Besitzer zurück. Die Stiefel verstaute J. in seiner tiefsten, äußeren Manteltasche. Der Rest seiner sieben Sachen folgte.
Er gab den alten Mann, dem die Pumpe ging von all der Aufregung. Und bewegte sich betont langsam, als ob ihm das Bein steif geworden war.
„Mann, von all der Action hier muss ich dringend mal pissen. Und man soll ja aufhören wenns am schönsten ist, nicht? Also nehmts mir nicht übel, meine Herrn, wenn ich mir gleich einen verdammt guten Abend mit eurem Geld mache, ja?“ Er lachte und klopfte wie zum Abschied auf das lädierte Filz des Spieltisches. Chelseas und sein Blick kreuzte sich nun einmal mehr .... und es schien ihm so, als befürchtete sie bei seiner Ansage das allerschlimmste. Auch die andren beiden Frauen horchten ängstlich auf.
„Kann das hier irgendwer für mich zählen? Zwei Stapel wären klasse. Einmal für alles, was man an spezieller Unterhaltung im Fawyerland bekommen kann... für sagen wir eine Stunde. So sehr ich mich mit euch amüsiert habe", Gunnies glückliches Grinsen war ansteckend, also grinste auch er, „so viel besser kann der Abend für einige noch werden.“
Sein bedeutsames Nicken in Richtung Chelsea ließ keinen Zweifel was er mit „spezieller Unterhaltung“ meinte.
„Alle drei und den Jungen.“
Irgendwer pfiff anzüglich, jemand anderes klatschte und nannte ihn "einen gierigen Halunken", aber J. sah nur wie Chelseas Schultern heruntersackten und sie bleich wurde wie ein Laken.
Als er daraufhin eilig den Raum dorthin verließ, wo das Klo lag, rief er noch Furlan über die Schulter zu: „Den Halunken hab ich überhört. Furlan? Ein paar Pantoffeln aus deinem Arsenal für Goldlöckchen hier, bitte. Damit sein Fußgeruch euch nicht ausknockt und vom Rest geb ich euch allen einen aus! Ihr sollt euch ja nicht ganz einsam fühlen ohne mich und die Damen." Gejohle und Klatschen verhieß, das zumindest die Freirunde gut angekommen war.
~
Und nachdem er sich versichert hatte, das niemand Einblick in den Flur hatte, oder im Gang oder bei der Treppe Spalier stand, platzte er einen Moment später auch schon durch eine Seitentür, aus der verräterisches Schnarchen zu hören war und drückte sie eiligst wieder zu. Bingo. Liz' Kreischen ging in einer Gelächterwelle unter - zu ihrem Glück war die Runde am Pokertisch immer noch sturzbesoffen, was genug Ablenkung bieten sollte fürs erste.
„Stör ich?“ Die Frau, von der er nur den Namen kannte und das sie Fawyer nicht ausstehen konnte – was nicht viel war - wirkte beinah ein wenig ertappt. Ihr Blick schwankte zwischen ihm und Jegor hin und her. So als wäre sie sich nicht sicher, ob er Freund oder Feind war. Sie hockte nun auf dem Boden und Jegor... der sah so aus als würde er im stehen einschlafen. Er hatte nichtmal versucht das Mädel aufzufangen. Das ganze wirkte mit der schlafenden Laura wie eine sehr seltsame, familiäre Szene. Als stünde er im Wohnzimmer einer sehr schrägen, sehr russischen WG.
"Wenn du ihr Avancen machen willst, Scout, solltest du sie nicht wie einen Kartoffelsack auf den Boden knallen lassen. Das ist unromantisch. Hier, nimm die und zieh an. Und beeil dich, damit ich deine einpacken kann. Wir haben nicht viel Zeit, ehe die sich fragen ob ich ins Klo gefallen bin, ich muss unauffällig wieder an den Tisch." Er zog Gunnies Stiefel hervor, drückte sie in die erwartungsvoll entgegengestreckten Hände und klopfte dem Hünen, als der sich zum schnüren herabbeugte gleich noch dankbar und schwer auf die Schulter. Dann stopfte er Jägers kaputtes Paar eilig in seine Manteltasche, um den Schein zu wahren. [Jegor bekommt Parcour zurück]
Liz stöhnte von all ihrem Getue nur entnervt, aber sichtlich erleichtert, und raffte sich auf um Jegor gegen den Arm zu boxen: „Wusst ich's doch!“
Jackal setzte sich nun neben Laura und versuchte sie sachte wachzubekommen, damit sie ihren Plan mitbekam.
"So, Lizzie. Was deinen Boss angeht, hab ich gute Nachrichten... was? Habt ihr was ausgefressen?"
Jegors Schulterzucken hätte eine Fliege vertreiben können, aber nicht Liz. "Sags ihm, Kerl."
„Äh, ja. Da noch was sein... ist ihr Mann verschwunden, der Kerl von Liz hier. Auftrag sein simpel: Wir finden, sie uns helfen.“
Jackal musste nach diesem knappen 'briefing' nicht lange nachdenken.
„Okay. Ein Mann mehr, den wir hier raus schleifen, sollte kein Problem sein. Wo ist er?“
„... einer mehr, wie...?“ Liz Gesicht war ein einziges Fragezeichen.
„Jaaah... also … wir das nicht wissen.“ Jegor hatte wieder Schuhe - ihn schien nichts mehr aus der Bahn bringen zu können.
„Geht's genauer? Und schneller vielleicht?“ J. saß auf Kohlen, mit jeder Sekunde war es wahrscheinlicher das jemand hinter ihm hergeschickt wurde. Sie durften jetzt keine Fehler machen.
Während Jegor sich glückselig die Stiefel glattschnürte, die sich wie eine zweite Haut an seine Füße anschmiegten, weihte Liz ihn mit nervösem Blick auf die Tür, an die sie ab und an ein Ohr drückte um zu lauschen, rasch als Mitverschwörer ihrer Suche ein. Dann jedoch kam wieder dieser durchdringende, fragende Blick ins Spiel, mit dem sie sich mit ihren Rehaugen in seine Seele brannte.
„Also... wie war das mit dem einer mehr? Gehen euch auch Leute ab?“
„Nicht direkt. Also, Liz. So heißt du doch, oder? Okay, also der Plan ist... wir finden raus was mit deinem Schatz passiert ist und ich bestell mir dazu noch alle ••••n aufs Zimmer, die Fawyerland zu bieten hat.“
„Du dreckiger...“ Liz war alles andere als begeistert, als sie das hörte. Genau genommen sah sie aus wie eine Löwin, die seine Kehle aufreißen wollte.
„Ah, warte, Liebes. Was ich damit sagen will: Wir klauen Fawyer sein Bordell unterm Arsch weg.“
Jegor prustete seine neuen Stiefel bei der Ansage vor lauter Schreck voll.
„Was du sagen? Irre... total irre Kamerad, du spinnen!“
„Im Gegenteil. Ich bin der einzige hier, der noch normal ist. Und ich sage: Wir bringen diese Frauen hier weg. Und den Jungen. Ich gehe nicht ohne sie. Und wenn ich das allein machen muss. Kapisch? Also ... machen wir das jetzt zusammen oder führst du lieber deine schicken Treter auf dem Leichenfeld da draussen spazieren oder was?“ J. war toternst. Er würde mit allem was er hatte dafür sorgen, dass diese Leute ihre Freiheit wiederbekamen.
Liz' fragendem Blick antwortete er ehrlich: "Da draussen ist eine Leichengrube. Wenn du sie noch nicht gesehn hast, solltest du einen Blick aus dem Fenster im Flur riskieren. Wenn Wrecker da drin liegt, sparen wir wenigstens Zeit..." Ihre Augen weiteten sich erschrocken, aber sie hatte genug Stahl in den Nerven um zu verstehen was er meinte. Er deutete die Himmelsrichtung an, in der die Leichengrube lag und Liz' würde hoffentlich bald dazu kommen, dort hinein zu spähen.
Jäger jedoch brauchte eine ganze Weile, ehe er den Plan sacken lassen konnte. Und noch eine Weile länger, ehe er – sehr zögerlich – zustimmte.
„Du vollkommen gaga... ihr beide vollkommen verbrannt im Hirn. Bah, wenn das uns nicht zum Wodkafluss bringt, dann wenigstens zu bessere Gesellschaft.“
„Sicher. Oder in den Himmel. Oder an diese Bar, von der einige Exil-Australier ständig reden, wo die guten Menschen einen Platz frei haben. Wir müssen das schnell durchziehen, ehe wer was merkt, also hört zu."
Der Plan bestand darin, dass J. zurück an den Pokertisch ging und sich alle ••••n des Hauses aufs Zimmer bestellen würde. Er und der Russe würden sich draussen bei dieser 'Bestellung' ein wenig anlegen, um die Frauen streiten, um die Fassade aufrecht zu erhalten. Dann würde sich Jegor – gespielt beleidigt – Liz schnappen um ebenfalls 'seinen' Spaß zu haben. J würde Jegor und Liz darauf oben noch ein Zimmer dazumieten, gespielt gönnerhaft und als Scherz getarnt („damit ihr für die nächste Runde Ruhe vor dem Kerl habt“). Und dann würde Jackal mit allen ••••n zusammen nach oben gehen.
Oben im Zimmer würde J. die ••••n einweihen und sie anweisen die Flucht unauffällig vorzubereiten. Sie würden nicht mehr nach unten gehen dürfen, aber aus den oberen Räumen sollte sich hoffentlich alles finden lassen, was sie brauchten. Der Lärm, den sie dabei beim laufen machten, sollte durch ständiges, lautes Stönen und eine eindeutig zweideutige Geräuschkulisse - klappernde Bettrahmen, quietschende Matratzenfedern, das übliche Gekreische - überdeckt werden. Sobald Jegor und Liz zu ihnen stießen, würde Jegor dort die Wache übernehmen und den Rückzug vorbereiten. Jackal (und Liz, wenn sie wollte) würden die übrigen Zimmer dann nach ihrem Freund Wrecker durchsuchen, dabei bei dem Raum beginnen, in dem er geschlafen hatte. Jackal besaß einige zurechtgefeilte Dietriche, grob aber für den Fall das ihnen ein einfaches Türschloss im Weg stand absolut geeignet.
Wenn sie auf Wachen stießen würden sie sie ausknocken und ihre Waffen abnehmen - so leise wie möglich. Aber niemanden töten, wenn es sich vermeiden ließ.
Zurück von der Spurensuche würden sie sich wieder bei den ••••n treffen und dann gemeinsam an der Seite des Hauses, die Jackal ausspioniert hatte, an einem der ungesicherten Fenster aus dem ersten Stock mit Bettlaken (oder was sie sonst fanden – eine Strickleiter war eher unwahrscheinlich) abseilen. Dann so schnell es ging über die Mauer abhauen.
Der Schwachpunkt des Plans bestand vor allem darin, dass er keine Ahnung hatte wie die ••••n reagieren würden, wenn er ihnen den Plan eröffnete. Ein Grund mehr, Liz vorher nach ihrem Eindruck von den drei Frauen und vor allem dem Jungen, den er bisher nicht zu Gesicht bekommen hatte, zu fragen. Denn wenn sich eine von ihnen weigerte... würde er sie zum Schweigen bringen müssen. Auch wenn das nur in knebeln und fesseln und in den Schrank sperren bestand. Denn würde jemand sie an Fawyer oder eine der Wachen verpfeifen, oder um Hilfe schreien wären sie geliefert.
"Jegor? Würde nur ungern erwischt werden, ehe wir Liz helfen konnten... aber wenn es beim durchsuchen zum Kampf kommt... zieht euch zurück. Versuch Fawyers Truppe, wenn sie euch verfolgt, auszuknocken. Du bist schneller als ich... und schlägst härter zu. Deck den Rückzug. Nehmt den Weg an der Mauer entlang, als Deckung. Geht direkt nach Süden, da ist dicker Rauch, der euch decken wird. Schlagt Haken wenn es sein muss. Und hau ab. Kapiert? Ich weiß, wie man in Häusern kämpft. Und ich kümmer mich im Fall des Falles um Fawyer. Also komm nicht zurück, sondern bring. sie. hier. raus.“
Er stand schon wieder an der Tür, die Klinke in der Hand und nun seinerseits auf die Geräusche der Pokerrunde lauschend. Doch da Laura sich grade genug ausgenüchtert zu haben schien um helfen zu wollen Fawyers 'Sack in die Schraubzwinge zu spannen' - Liz' Fürsorge sei Dank war sie beinahe die Alte - schlug J. ihr noch etwas vor:
"Wir brauchen mehr Ablenkung als nur Alkohol hier unten. Habt ihr Ideen wie man die Herrschaften beschäftigt hält? Und ein Wachposten wäre nicht verkehrt. Laura, wäre das okay für dich? Hier unten an der Treppe vielleicht, dann kannst du uns vorwarnen, wenn eine Wache oder jemand anderes auf dem Weg nach oben ist und wir stillhalten sollen? Wenn sie sich nicht abschütteln lassen, verfolg sie nach oben. Und... da gibt’s noch was, was du wissen solltest, ehe hier die Hölle losbricht. Mum ist tot. Kultisten. Es...“
Seine Stimme brach. Ihm fehlten die Worte.
„...tut mir Leid. Komm mit uns. Bitte. Wir haben eine starke Truppe. Und ich pass auf euch auf. Ganz nebenbei retten wir die Welt vor dem Zombie-Virus. Also wenn das kein Grund ist bei uns mitzumachen.“
Er grinste und warf Laura einen letzten, weichen Blick zu, ehe er die Sonnenbrille wieder auf die Nase schob. Sie war alles von der Karawanen-Familie, von der er noch wusste, das sie lebte. Und Liz... sie war Jegor wichtig. Zumindest hatte er den Eindruck.
[Jackal fragt Liz und auch Laura, was sie von den ••••n und von dem Plan halten; er bohrt zudem nach, wie sie am besten helfen können und wollen: Eher mit Jegor bei den ••••n den Fluchtweg decken, oder spionieren. Liz kennt das Gebäude, daher wird er sie bitten ihm die Tür zu Wreckers Zimmer wenigstens zu zeigen und ihm eine Beschreibung mitgeben. Evtl Infiltration, falls nach ihm gesucht wird, wird er sich mit einem 'wollte noch nach meiner alten Bekannten sehen' rausreden.]
Mary, Jack und Leo machten sich an die Arbeit.
Langsam wurde es Abend und damit ein bisschen dunkler und düsterer, doch noch immer kitzelten die Strahlen genug Helligkeit hervor und tauchten das Besucherzentrum und seine Überwucherung in sanftes, rötliches Licht.
Noch immer wirkte der Eingang wie ein großes, schwarzes Loch, das jedes Licht verschluckte und bewohnt war von einem Dämon, der möglicherweise von McAldrin hier zurückgelassen wurde, um ihnen allen eine letzte, tödliche Falle zu stellen.
Der Plan war gut und schnell ausgeführt, als das Fleisch drapiert wurde, konnten sie wieder deutlich das schwere Atmen und das feine, leise Scheppern von Metall hören, ein schwerer Leib, laut atmend, der etwas aus Metall mit sich herum schleppte, doch noch immer gestattete die Dunkelheit keinen Blick hinein und so bereiteten sie die Falle draußen vor…
...und warteten und warteten. Obschon die Kreatur im Inneren das Fleisch riechen MUSSTE, rührte sie sich nicht, verharrte dort, atmete und ließ ab und an das Metall scheppern. Wie eine dunkle, intelligente Macht, die dort drinnen lauerte, beseelt von einer seltsamen Intelligenz? Oder schlichtweg selbst für eine Falle zu dumm? Oder war es etwas ganz Anderes, dass sich dort drinnen befand?
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Laura lachte meckernd, als sie in den Plan eingeweiht wurde. „Das is‘ eine Rache nach meinem Geschmack!“, krakeelte sie und murrte dann mit vor Trunkenheit schwerer Zunge. „Viel besser als mein Plan…“ Und mit diesen Worten ließ sie vor Jegor, Liz und Jackal den Mantel fallen und offenbarte den Grund ihrer klobigen, unförmigen Figur, die von den anderen einfach nur als Fettleibigkeit interpretiert wurde.
Die Wahnsinnige hatte sich am ganzen Leib Sprengstoff drapiert, es war eine Weste, wie Jackal und Jegor es noch von früher kannten, von Fernsehberichten, die sich über Selbstmordattentate gedreht hatten. „Wenn ihr wollt, kann ich seeehr gerne die ultimative Ablenkung starten und Fawyer damit für das, was er mir angetan hat, vollends bezahlen lassen! Grade jetzt, wo meine Dummheit und seine Intrigen dafür gesorgt haben, dass ich Mum in ihrem letzten Kampf nicht beistehen konnte.“ Trotz ihrer Trunkenheit klang ihre Stimme diesmal fest und ernst. Doch Jackal und Jegor erkannten sofort, dass der Sprengstoff neben der ultimativen Ablenkung auch sehr nützlich werden konnte wenn es darum ging, ein Loch in die Barrikade zu sprengen.
Liz schüttelte den Kopf und atmete laut aus. „Das ist Wahnisnn… Fawyer bringt den Wahnsinn der Leute zutage…“ Die beiden Reisenden blickten sie an und Liz wechselte schnell das Thema: „Was die ••••n betrifft, ganz ehrlich – sie haben hier nicht das beste Leben, aber sie leben in Sicherheit. Fawyer hat ganz ureigene Gründe, dass es ihnen gut geht und ihnen niemand ein Haar krümmt… wobei, wortwörtlich ist das nicht zu nehmen, er vermietet sie natürlich auch für ziemlich kranke Sachen. Aber hier haben sie eine relative Sicherheit für Leib und Leben. Ihr müsst ihnen schon deutlich mehr Sicherheit und ein Dach über dem Kopf anbieten, bevor sie euch begleiten. Und ihr werdet sie mit silberner Zunge überreden müssen, denn soweit ich das bisher mitbekommen habe, kennen sie eigentlich nur das Leben hier unter Fawyer. Kurzum: Wenn ihr die Damen und den Kleinen davon überzeugen könnt, dass es bei euch sicher ist, dass ihr ihnen Sicherheit und ein Dach über dem Kopf anbieten könnt und sie euch glauben, dann werden und würden sie euch folgen. So meine Einschätzung. Was mich betrifft – ich kann hier ohne Wrecker nicht weg. Die Leichengrube kenne ich, er liegt nicht darin, vielleicht ist er noch hier im Gebäude? Ich kann dir auf jeden Fall das Zimmer zeigen, in dem er verschwunden ist.“
Jegor blieb zurück und überlegte. Es war offensichtlich, dass die ••••n alleine mit einem guten Plan nicht zu überzeugen waren. (Sinnvolle Probe ist ein MUSS, also Unterhalter, Sprachgenie, Handel oder Verführung !)
Sie beschlossen, diesen Part zuerst zu wagen. Also gingen Liz und Jackal nach oben, unbemerkt, da Fawyer mittlerweile seine Niederlage und den damit verbundenen Prestigeverlust mit einer ganzen Reihe Freigetränke und Chelseas nackten Brüsten wettmachen wollte. Kaum waren sie im oberen Geschoss angekommen, drückte Liz Jackal an die Wand, da sie ein Pfeifen hörten.
Vorsichtig lugten sie um die Ecke und sahen Torres, der gerade aus einem der Zimmer kam und zufrieden gähnte. „Das ist GENAU das Zimmer, in dem Wrecker geschlafen hatte!“, murmelte Liz und blickte den Ödländer an. „Ich sorge für Ablenkung, mach was draus!“, hauchte sie und begann sich aus dem Versteck zu lösen und genau in den Gang zu laufen. Gespielt erschrocken erstarrte sie, als Torres sie natürlich „erwischte“ und schnell warf sie sich gegen eine andere Tür, als würde sie fliehen wollen. „Diese verdammte…“, knurrte Torres und rannte ihr sofort hinterher und stellte sie natürlich, da das Zimmer keinen Fluchtweg hatte. Aber er stand mit dem Rücken zu Jackal, der somit problemlos an dem Türrahmen vorbei schlüpfen konnte um sich so das Zimmer von Wrecker genauer anzusehen. „Ich weiß GENAU, dass du was mit dem Verschwinden zu tun hast…“, hörte er noch die wütende Stimme von Liz und konnte sich gut ausmalen, dass sie ihn nun gezielt und theatralisch beschäftigt halten würde.
Als Jackal dann schließlich im Zimmer stand, fiel ihm sofort auf, dass dieses Zimmer nicht nur an der Tür eine seltsame Markierung hatte, sondern zudem auch deutlich luxuriöser ausgestattet war. Das Bett war eine schlechte Kopie eines Himmelsbettes und seltsamerweise mit allerlei Folien ausgelegt. Des Weiteren fiel ihm sofort auf, dass es in dem gesamten Raum einfach keine Ecken zu geben schien. Alles war abgerundet worden, auf jeden Fall Vieles davon nachträglich, man konnte die Schleifspuren von Raspeln und Feilen noch sehen. Am Bett selbst befanden sich einige Paar Handschellen, vordergründig mit Plüsch überzogen, so dass sie weniger gefährlich und fest wirkten, doch das Metall darunter war stabil und locker Militär-Standard.
Das Auffälligste jedoch, das Jackal schwer schlucken ließ, waren feine Löcher in der Wand, direkt hinter einem Bild, das eine liebevoll zusammengestellte Collage aus herausgerissenen Playboy-Seiten war. Die Wand dahinter klang hohl, wie Jackal feststellte und recht schnell hatte er einen Mechanismus gefunden.
Direkt hinter dem Bild befand sich ein Geheimgang, eine schmale Tür nur, die in einem ebenso schmalen, kleinen Gang endete, der nach unten führte. In die Dunkelheit hinein. Eine Rampe, bestehend aus einer Leiter. Direkt neben der Leiter sah er kleine, feine Düsen, die durch die Wand geführt worden waren, die Kabel dazu endeten in einem kleinen Kanister, der rechts neben der Geheimtür auf der dunklen Seite angebracht worden war. Der Kanister hatte keine Schrift, wohl aber mit einem Edding nachträglich eine Buchstabenkette aufgetragen: SVFLRN
Hinter sich hörte er ein empörtes, weibliches Aufschreien und es schien, als würde Torres nun die Diskussion tätlich beenden wollen und damit würde auch Jackals Ablenkung sein Ende finden.
Was immer er tun wollte, er musste nun schnell handeln und sich für ein Vorgehen entscheiden!
Als Liz und Torres die Auseinandersetzung beendeten, zog J. die fröhlich beklebte Tittenklappe hinter sich zu, um Zeit zu gewinnen.
Eine Falle... für den Raum hinter ihm oder für den Gang selbst? Oder beides? Er untersuchte den Kanister eingehend, ob sich der Mechanismus vielleicht simpel genug durch ein paar gezogene Stecker deaktivieren ließ? [Schulwissen]
Falls er ihn nicht entschärfen konnte, würde er dem Gang hinan folgen - nur nicht so, wie die Erbauer ihn erdacht hatten. Sondern ohne die Treppe zu berühren, sich mit Armen und Beinen an den Wänden abstützend. [Konstitution]
Jäger hielt sich die ganze Zeit über in der Nähe der Treppe auf und kaute nervös an seinen Fingernägeln. Die Alte saß mit ihrem weit entfernten Blick auf einem Barhocker und starrte ins Nichts. Jetzt riskieren sie wieder ihr Leben für ein Haufen Leute, die sie nur verlangsamen würden. Wir können doch nicht jeden, der uns über den Weg läuft von seinem Joch befreien, wollte er Jackal gerne in die Birne hämmern. Ähnlich verhielt es sich mit Liz. Er wusste nicht, wer sie wirklich war, woher sie kam und warum der Ausdruck in ihren Augen bei ihm ein mulmiges Gefühl in der Magengegend hervorrief. Aber daran war nichts mehr zu ändern. Jackal suchte das Zimmer ihres Kumpels ab, in dem er zuletzt gesehen worden war und Liz stand Wache. Ach, und vergessen wir nicht die Dynamitweste der lieben Dame hier, die mit ihrem apathischen Blick in den Augen nur darauf zu warten schien uns allen Feuer unterm Hintern zu machen. Buchstäblich.
Minuten verstrichen. Jäger begann sich zu fragen, warum es so lange dauerte sich eine Kammer in dieser Absteige anzusehen. Auf einmal vernahm er eine aufgebrachte weibliche Stimme, die von oben leise zu ihm drang aber unmissverständlich nur eine Besitzerin haben konnte. Er knabberte noch kurz an seinem Daumen zu ende und fasste einen Entschluss. Mit großen Schritten rannte er die Treppe hinauf, nahm dabei jede zweite Stufe, blieb jedoch stehen, sobald er oben angekommen war. Nach einer kurzen Überlegung lief er wieder runter. Na das kann was werden, dachte er und stolperte beinahe über die eigenen Beine.
Nur ein Zimmer kam in Frage, aus der die wütenden Rufe in den Flur drangen. Jäger stellte sich in den Türrahmen, vor ihm fand er den breiten Rücken von Torres, der gerade mit seiner Pranke Liz in die Brust stieß bis sie zurücktaumelte. An ihrem rechten Mundwinkel glitzerte ein verschmierter Blutfleck, in den Augen fand sich aber immer noch die gewohnte Entschlossenheit und Wildheit, mit der sie bestimmt nicht nur um Gefallen bat und andere Leute vermöbelte sondern so auch auf dem Topf sitzen musste. Dieser plötzliche Gedanke erheiterte Jäger und ein schiefes Grinsen machte sich auf seinem Gesicht breit.
Torres war dabei ihr den Rücken zu kehren und bleib abrupt stehen als er Jäger in der Tür sah.
"Hab dir ja gesagt, die ist durchgeknallt. Wenn so eine dich erstmal im Fadenkreuz hat ...", er klopfte mit dem Zeigefinger auf seine Stirn und verdrehte die Augen. Er wollte an Jäger vorbei aus dem Zimmer gehen, doch der rührte sich nicht vom Fleck. Torres zog die Brauen zusammen und musterte ihn eingehender. Dann blickte er zu Liz, die etwas außer Atem hinter ihm stand, wie eine Raubkatze, bereit sich auf ihn zu stürzen. Er machte ein paar Schritte zur Seite, sodass er Beide im Auge behalten konnte, sein Blick sprang dabei von einem zum Anderen.
Misstrauisch fragte er: "Hey, was läuft hier eigentlich?"
"Wo. Ist. Wrecker!", kam es von seiner linken Seite.
"Keine. Ahnung. Du. Blödes. Miststück."
"Du mit seine Rucksack gesehen.", mischte sich Jäger von rechts ein. "Sag einfach wo du ihn her hast." Er hob beschwichtigend die Hände, machte sich aber bereit nach der treuen Axt zu greifen. "Hey, wir versuchen nur Job zu erledigen. Damit alle Beteiligte glücklich sind, ja? Dann geht jeder nach Hause und macht weiter was er so gerne macht, okay?"
Jäger hilft mit, Torres abzulenken, um für Jackal Zeit zu gewinnen. Falls nötig, wartet Laura in unmittelbarer Nähe und er wird sie ins Zimmer ziehen und ihren Mantel öffnen, um Torres mit dem Anblick von Dynamit ruhig zu stellen. Sollte er kämpfen wollen, dann kommen Jägers Nahkampftraits ins Spiel + Liz scheint ebenfalls kampfbereit zu sein.